Die »Entdecken«-Funktion von Spotify ist ja grundsätzlich eine gute Idee. Doch oft wundert man sich über einige Vorschläge und so wirklich will ich auch nicht ständig Songs vorgeschlagen bekommen, die ich entweder in letzter Zeit oft oder lange nicht gehört habe. Manchmal trifft sie aber auch voll ins Schwarze, wie z.B. heute, als sie mir The Revival Hour ans Herz legte, als hätte sie gewusst, dass ich schon lange nach einem stimmungsmäßigen Nachfolger von Ryan Goslings etwas auf Eis liegenden Dead Man’s Bones gesucht habe. Das Gemeinschaftsprojekt der Briten David Stith and John Mark Lapham ist aber alles andere als ein Abklatsch der Gosling-Band, dürfte allerdings genau den Geschmack der Fans von selbiger treffen.
Es ist schon fast wieder zwei Monate her, dass ich hier etwas schrieb und länger als 1–2 Absätze und etwas Musik waren die meisten Beiträge schon ewig nicht mehr. Im Mai orakelte ich schon von einem lebensverändernden Ereignis und häufigerer Postfrequenz. Während ich letzteres nicht einhalten konnte, trat ersteres dafür nun ein und ich möchte endlich ein wenig darüber schreiben, denn im Endeffekt wird dieses Ereignis sicherlich auch mein Blog umkrempeln.
Das Jahr 2013 wird sicher eine Weile das ereignisreichste Jahr meines Lebens sein und es ja noch nicht mal vorbei. Zu erst einmal wäre da der schon erwähnte Umzug in eine Wohnung, die durch die rosarote Brille dank netten Wintergarten/Balkon-Hybrid toller wirkte, als sie letztendlich war und uns noch Monate mit Nachbesserungen und Reparaturen beschäftigte. Dann hatten wir ja außerdem noch vor, nach der standesamtlichen Hochzeit im vergangenen Jahr die kirchliche in den Gefilden des Familienteils meiner Frau nachzuholen. Das beides verblasst aber gegen etwas, das einige vielleicht schon nach einigen meiner Beiträge geahnt haben: Wir erwarteten ein Kind!
Umwege sind schon was Feines. Über Nicorola bin ich auf die feine Seite Spotify New Music Album Releases gestoßen, die einem nett filterbar Album-Neuerscheinungen für Spotify zusammenstellt, und habe mich da ein wenig herumgeklickt. Als mir da eine Band mit dem Namen eines Songs aus Tom Waits’ Musical »The Black Rider« über den Weg lief, musste ich natürlich reinhören und landete direkt einen Volltreffer, den ich auf anderem Wege vermutlich nie gefunden hätte, denn Flash Pan Hunter sind noch nicht sehr lang im Geschäft und dümpeln bei gerade mal 82 Hörern auf Last.fm herum. Das kann ich so natürlich nicht stehen lassen, denn ihr bei Debut »Quick Way To Enemy« ist absolut großartig.
Dass ich mal Remixe höre, passiert ja generell schon fast seltener als ich hier in letzter Zeit Blogbeiträge von mir gebe. Wenn die Band, die da remixt wird, mir sonst auch gar nicht mal so sehr zusagt, ist das erst recht was besonderes, aber glücklicherweise hat mich das Schicksal trotzdem zu diesem Kleinod geführt. Der Name Clark machte mich aufmerksam, hat der Gute doch in der Regel ein fast unfehlbares Händchen für tolle Frickelsounds. Letherette’s kleinem Hit »D&T« hat er dann auch ein passend knarzendes Gewand geschneidert. Lasst euch nicht vom noch recht gewöhnlichen Intro abschrecken – ab Marke 1:11 wird’s genial!
Nach dem doch eher schwer verdaulichen Material von Nadine Shah reiche ich schnell noch was neues meiner Lieblinge von TV On The Radio nach. »Mercy« klingt ein wenig wie aus den frühen 90ern entführt und irgendwie so gar nicht nach dem typischen Stil der Band, macht aber außerordentlich Laune und hat das Potential zum Ohrwurm. Pläne für ein neues Album haben die Jungs wohl leider noch nicht wieder, immerhin werkeln sie aber nach dem Tod ihres Bassisten Gerard Smith 2011 wieder an neuem Material.
Übrigens sind vor einigen Stunden im Soundcloud-Profil des Labels Federal Prism von Bandmitglied David Sitek auch noch die einzelnen Vocal- und Instrumental-Spuren zum Song aufgetaucht. Eine offizielle Remix-Aufforderung oder sowas konnte ich zwar nicht finden, interessant ist es aber allemal!